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Stellungnahme Taufe

24.4.2023

Der Fall der Verweigerung einer Taufe durch Pfarrer Bernd Münker hat das Presbyterium dazu bewogen, schnellstmöglich zusammen zu kommen und sich auszutauschen. Dabei waren wir dankbar, dass unser Superintendent des Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein Pfarrer Peter-Thomas Stuberg sowie die Synodalassessorin Pfarrerin Kerstin Grünert dazu kommen konnten.

Es wurde klar, dass Pfarrer Münker mit der Ablehnung der Taufe eines Mädchens aus Netphen gegen die Kirchenordnung gehandelt hat. Er hat hier einen Fehler gemacht, den er sehr bedauert, wie er im Folgenden selbst schreibt:

 

Liebe Gemeinde,
die von mir verweigerte Taufe hat Verletzungen und Belastungen hervorgerufen. Ich habe erkannt, dass ich nach der Taufordnung die Taufe nicht hätte verweigern dürfen. Vielmehr hätte ich das Gespräch mit allen Beteiligten suchen müssen. Dann hätte es gewiss einen guten Weg zur Taufe hier in Netphen gegeben. Mir ist das Herz schwer.

Wir haben im Presbyterium gründlich über diesen Vorfall diskutiert und die Bedeutung der Taufe noch einmal im Licht der Taufordnung bedacht. Ich bin mir bewusst, dass ich nicht nur die Tauffamilie, sondern auch unsere Kirche damit in eine schwere Situation gebracht habe. Das tut mir leid.
Bernd Münker

 

Wir als Presbyterium sprechen Pfarrer Münker für dieses Eingeständnis unseren Respekt aus und wünschen ihm, dass unsere Gemeindemitglieder ihm diesen Fehler nachsehen können.

 

Entscheidendes Kriterium bei Taufen von religionsmündigen Personen ist allein der Wunsch des Täuflings und bei Kindern unter 14 Jahren der Wille der Eltern. Bei Kindern muss zudem mindestens ein Elternteil der evangelischen Kirche angehören. Die Lebensform der Familie des Täuflings ist kein Kriterium für die Ermöglichung der Taufe. Hinter diesen Bestimmungen der Kirchenordnung steht das Presbyterium voll und ganz.

 

Unser Ziel ist es, Wege zu finden, um Taufen zu ermöglichen. Unsere Kirche bietet Platz für alle Menschen – indem wir einander annehmen, wie wir sind. Daher sind wir froh, dass das Mädchen letztlich getauft wurde und damit ihr Wunsch erfüllt wurde.

Wir hoffen, dass sie die mediale Aufmerksamkeit, die ihr Fall ausgelöst hat, gut verarbeiten kann, und dass Gottes Liebe und vertraute Menschen ihr dabei helfen.

 

Stellungnahme Ev. Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein